HELLO FROM ASIA

Sonntag, 9. Februar 2020

Meine Lieben,
Einige Tage sind vergangen seitdem ich mich auf Instagram gemeldet habe und auch auf dem Blog habe ich ja länger geheimgehalten, wohin ich verreisen werde.
Hiermit will ich das Geheimnis lüften und euch erzählen, wo ich derzeit bin, wie es mir geht und was ich in den vergangenen Tagen erlebt habe - sowohl die positiven als auch negativen Erfahrungen.


Morgens, 6 Uhr. Meine Eltern und ich sind wach und meine Mutter und ich packen die letzten Dinge für den Koffer. Aufregung macht sich in mir breit, die wohl auch mein Hund mitbekommt, der ziemlich unruhig neben uns sitzt und uns verwundert anschaut. Kurz nachdem alles erledigt ist und ich halbherzig von meinem Brötchen abgebissen habe - mehr habe ich vor lauter Aufregung einfach nicht essen können, haha - geht es für mich und meinen Vater Richtung Frankfurt am Main. 


Genauer gesagt zum Flughafen, dessen Größe uns überwältigt und erstmal für Orientierungslosigkeit sorgt. Dennoch klappt alles und so bewältige ich die Sicherheitskontrolle und suche mein Gate. Schon der Weg dahin fühlt sich gut an, ich fühlte mich wie ein kleines Genie, mich an dem Flughafen zurechtgefunden zu haben, haha! :D


Meinen Wunschsitzplatz am Fenster konnte ich leider nicht bekommen, stattdessen sitze ich am Gang. Neben mir sitzen zwei Männer, ca. Anfang 30 und 60, beide das erstmal auf einer Fernreise und in einem A380. Wir führen ein wenig Smalltalk, helfen uns beim Flug gegenseitig beim Ausfüllen der Einreiseformulare und quatschen ein wenig. 10 Stunden Flug liegen vor mir, denn es geht für mich nach Thailand, genauer gesagt in dessen Hauptstadt Bangkok.


Für mich war in dem Moment alles sehr unrealistisch. Wie lange habe ich im vergangenen Jahr am Schreibtisch gesessen und probiert, meine Reisen zu planen und wie oft klappte es dann doch irgendwie nicht. Doch nun saß ich da, in diesem riesigen Flugzeug, ungewiss darüber, wie ich mich am Flughafen in Bangkok zurechtfinden werde und überhaupt zu meinem Hotel kommen werde. Es war mein erster Flug, den ich alleine unternommen habe und auch meine erste Reise allein in ein fremdes Land. Trotzdem: Wie ihr
aus meinem letzten Beitrag erfahren konntet, habe ich mich für all das bewusst entschieden und so kommt Vorfreude auf das kommende Abenteuer auf. 


Das Flugzeug landet und ich stehe mit etlichen anderen Touristen an der Ausgangstür des Flugzeugs. Fast alle reisen zu zweit, wirken auf mich, als hätten sie Ahnung. Doch dann: „Weiß jemand, wo ich hin muss? Ich fliege weiter nach Phuket.“ „Wo kommt überhaupt unser Gepäck an und wo müssen wir hin?“. Ab diesem Moment wird mir klar, dass alle anderen genau die gleichen Sorgen haben wie ich auch und so frage ich mich am Flughafen durch und treffe sowohl Gleichgesinnte als auch Asiaten, die mich kaum verstehen und auf meine Fragen in Thailändisch antworten.


Irgendwann hab ich es dann aber doch noch geschafft, hatte mein Gepäck und die Einreisekontrolle überstanden und war auf der Suche nach einem Taxi. Es ist früher Morgen, stockdunkel und plötzlich fragt mich jemand, ob ich ein Taxi benötige. Und wie ich das tue, nach 10 Stunden Flug, 6 Stunden Zeitumstellung und fehlender Nahrungszufuhr möchte ich einfach ins Hotel. Also sage ich zu, mache ein Foto von dem Kennzeichen und komme Gott sei Dank heile am Hotel an. Während ich neben der Familie mit meinem Koffer lang gehe, die gerade ihr Streetfood verkauft und dessen Kind mich mit großen Augen anschaut während es mit etwas Müll spielt, entdecke ich das Hotel - jetzt nur noch schnell einchecken!


Doch so schnell geht es leider nicht, denn das erste Problem wartet auf mich. Die Unterkunft ist noch nicht bezahlt, also hole ich meine Kreditkarte heraus, die wie ich später nach etlichen Telefonaten erfahren werde, gar nicht aktiviert ist. Also bezahle ich mit dem ganzen Bargeld, das ich ebenfalls glücklicherweise mitgenommen habe. Eigentlich wollte ich mich auf dem Zimmer ausruhen, aber dazu komme ich leider gar nicht. Innerlich kreisen meine Gedanken: Ich hatte vor der Reise eine Kreditkarte bestellt, sie mit Geld aufgeladen, das ich für die Reise bräuchte und hatte keinen Zugriff darauf - vermeintlich wegen einem falschen Pin. Telefonate folgten, ich probierte meine Eltern zu erreichen, was logischerweise nicht ging, denn während bei mir der Tag gerade erst anfing, so begann in Deutschland erst die Nacht und ich beschloss, mich ebenfalls auszuruhen.




Mittlerweile hatte ich mein gesamtes übriges Geld an einer nahe-gelegenen Bank umgetauscht. 216€ hatte ich - wie sollte ich damit 37 Tage lang verreisen und auskommen? Meine Eltern arbeiteten dann als ich sie kontaktieren konnte an einer Lösung. Die konnte aber erst in 2 Tagen bei Bankkontakt vollzogen werden, denn es war Samstag-Morgen und meine Bankberaterin wäre erst ab Montag erreichbar. 



Nun ja, da stand ich also. Im tiefen Asien, am anderen Ende der Welt mit knapp 200€, besorgt darüber, wann und ob ich überhaupt Zugang zu meinem Geld kriegen werde. Nach etlichen Gesprächen hat es dann am Montag doch noch geklappt und alles läuft wieder, aber glaubt mir: dieses Gefühlschaos war anstrengend und meine allererste Hürde hier in Asien.
Dadurch konnte ich zwei Tage erstmal nicht allzu viel machen, ich wollte nicht mein Geld ausgeben, wenn nicht klargestellt war, wann ich wieder an Geld kommen würde. Doch seit dem das endlich geklärt ist, erlebe ich fast täglich viele neue Dinge und irgendwie ist es auch verdammt aufregend, so auf sich allein gestellt zu sein.




Die Leute hier in Thailand sind unglaublich nett und freundlich - immer mit dem typischen Lächeln, für das man dieses Land kennt. Zwar muss man natürlich vorsichtig sein und aufpassen, dass man nicht an Betrüger oder ähnliches gerät, aber es ist dennoch sehr cool und gefällt mir total! Mittlerweile bin ich mehr als einer Woche hier, habe schon etliche Tempel und Museen gesehen und berichte leider erst jetzt von all dem. Es ist alles einfach sehr überwältigend, aber gleichzeitig auch anstrengend, was ich zuvor
nie gedacht hätte. Erst gestern hatten wir einen Stromausfall, der bis gerade eben andauerte - wie ihr seht, begegne ich jeden Tag neuen Erfahrungen, haha!

Die Leute hier können leider kein Wort Englisch, was es noch herausfordernder macht. Sie antworten fast immer auf thailändisch, sodass man sich mit Gestik, Mimik und im Notfall mit Google Übersetzter aushilft. 
Auf jeden Fall freue ich mich sehr darüber, jetzt nun endlich meine Fotos, Erfahrungen und Eindrücke mit euch zu teilen - auch auf Instagram werde ich das nun nach einer kleinen Pause wieder probieren.

Lara

7 Kommentare:

  1. Mega cool, dass du da warst! Ich liebe thailand total und in bangkok war ich auch schon. Liebe thailändisches essen auch, davon musst du ganz viel probieren :).

    Sandy GOLDEN SHIMMER

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  2. Wow, diese Bilder sehen fantastisch aus. Ich war noch nie in Asien, aber es steht absolut auf meiner To-do-Liste. Bisher bin ich immer in Europa geblieben und fahre im Sommer wieder ins Wellnesshotel Meran, weil ich mich gerne verwöhnen lasse. Sehr schön finde ich, dass man auf solchen Reisen andere Kulturen ganz neu kennenlernen kann. Wie findest du die Menschen dort? Bist du viel mit den Einwohnern in Kontakt gekommen?

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    1. Die Thailänder sind sehr zurückhaltend, daher eher weniger :) Wenn dann meistens mit Einwohnern, die im Tourismus-Bereich arbeiten und mit mir auf Englisch geredet haben, da das viele eben nicht können.
      Danke dir!

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  3. Hallo Lara-Sophie,
    Schöne Reise - Da hast Du Dir ja was Großes vorgenommen. Hoffentlich hast Du mit dem Corona Virus keine Probleme.
    Schöne Zeit noch und alles Liebe
    Gerda

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