DOS AND DON'TS IN THAILAND

Donnerstag, 16. Juli 2020

Bevor ich mich auf den Weg nach Thailand machte, schenkten mir meine Eltern zwei Reiseführer, nämlich jeweils für Bangkok und Bali. Manchmal ist es hilfreich sich bereits im Vorfeld über die neue Kultur zu informieren und sich Tipps zu holen - doch meines Erachtens kann kein Buch oder Ratgeber der Welt die eigenen Erfahrungen ersetzen. Daher dachte ich, dass ich einen Beitrag erstelle, in dem ich euch nicht nur von einzelnen Erfahrungen aus Thailand berichte, sondern euch direkt einige Tipps mitgebe, die für einen Aufenthalt in Thailand durchaus wichtig sind - jeweils unterteilt in Dos und Don'ts!



Do:

- Immer schön lächeln
Tatsächlich dachte ich, dass es sich bei den für Thailand bekannten Lächeln um ein Vorurteil handelt, doch es stimmt! Viele Thailänder können nicht so gut Englisch sprechen und so erhält man manchmal statt einer Antwort einfach nur ein Lächeln und Kopfschütteln. Gleiches gilt aber auch dann, wenn man eigentlich nicht redet, denn auch dann lächeln viele, was auf mich als nonverbale Kommunikation aber nie merkwürdig gewirkt hat, sondern irgendwie immer echt und richtig. Nach ein paar Tagen fügt man sich irgendwie selbst in das Bild ein und lächelt auch ab da an ganz automatisch die Leute an, haha!


- Korrekte Kleidung tragen
Vor allem in Tempeln! In einigen Tempeln wird sogar eure Kleidung auf Korrektheit überprüft. Sowohl Männer als auch Frauen sollten in Tempeln Schultern und Knie bedecken. Besonders wichtig hierbei ist, was ihr tragt. Manche Motive gelten als anstößig (dazu später mehr), sodass schlichte Kleidung optimal ist. Durch das feucht-warme Klima werdet ihr zudem sehr viel schwitzen, weshalb es wichtig ist, luftdurchlässige Kleidung zu tragen. Am meisten kann ich lange Röcke empfehlen oder möglichst lockere Stoffhosen, die ihr dann einfach mit einem Shirt kombinieren könnt.

- Schuhe vor dem Betreten von Tempeln/anderen Bereichen ausziehen
Vor allen Tempelanlagen gibt es sehr große Schuhregale, in die ihr eure Schuhe vor dem Betreten des Tempels reinlegen müsst. Zudem werden Schuhe vor dem Betreten einer Wohnung oder auch eines Hotelzimmers ausgezogen - das kommt aber meist auf die Situation an.


- Leuten entgegenkommen 
Manchmal kann das eigene Verhalten ungewollt falsch aufgenommen werden. Ich habe einmal in Bangkok ein Foto von einem Gebäude aufnehmen wollen, doch einige Leute dachten, dass ich sie stattdessen fotografieren wollte. Sie wurden sehr schnell sauer und schrien mich an. Entschuldigt euch in solchen Fällen und kommt den Leuten entgegen - auch wenn ihr vielleicht (aus eurer Sicht) gar nichts falsch gemacht habt und euch im Unrecht fühlt. Durch die Sprachbarriere vermeidet ihr so unnötigen Streit.


Don'ts:

- (Schlecht) über das Königshaus reden
Auch wenn es durchaus ein interessantes Thema ist, so sollte man niemals Kritik oder anderweitige negative Kommentare über das Königshaus äußern. Das gesamte Königshaus wird in Thailand wirklich sehr stark - fast schon göttlich - verehrt. In Bangkok findet man auf den Straßen riesige Bilder von den königlichen Familienmitgliedern und oft können Kommentare diesbezüglich falsch aufgenommen werden. Generell steht Majestätsbeleidigung unter Strafen von bis zu 15 Jahren Haft, daher ist es am einfachsten, dieses Gesprächsthema direkt zu unterlassen.

- Leuten an den  Kopf fassen
Der Kopf gilt als heilig und so kann das bloße Berühren des Kopfes als extreme Demütigung aufgenommen werden.


- Wütend werden und das "Gesicht verlieren"
Soziale Interaktionen sind so angelegt, dass keiner das "Gesicht verlieren" kann bzw. soll. Das bedeutet, dass niemand bloßgestellt oder schlecht dargestellt werden soll. Ein "Gesichtsverlust" kann zu enormen Reaktionen führen und letztlich nur noch mehr Ärger verursachen. Deswegen solltet ihr eurem Gegenüber in brenzlichen Situationen entgegenkommen und euch auch nicht in der Öffentlichkeit mit anderen streiten oder andere kritisieren. 

- Den Wai (Grußformel) erwidern 
Sicherlich habt ihr im Fernsehen schon mal gesehen, wie thailändische Leute zur Begrüßung die Hände vor der Brust zusammenfalten und sich leicht rüber beugen. Die Leute machen dies zur Begrüßung, zum Dank, zur Entschuldigung oder einfach als Form des Respekts. Die thailändische Etikette erfordert es jedoch, dass derjenige den Wai - also die eben beschriebene Grußformel - ausführt, der in der "sozialen Skala" niedriger ist. Als Urlauber oder auch Tourist seid ihr fast immer auf einer höheren Stufe und auch wenn man gerne dazu neigt, den Gruß zu erwidern, so sollte man es in dem Fall unterlassen, da man sich dadurch auf die gleiche Skala begeben würde, was die Beteiligten als peinlich und unangenehm empfinden könnten. Ich habe stattdessen meist gelächelt und leicht genickt und kann dies als "Ersatz" gut empfehlen.


- Buddha Köpfe oder andere merkwürdige Souvenirs kaufen
Es mag zuerst cool wirken, da es leider auch noch etliche Shops gibt, die Mini-Buddha Statuen, Bilder oder ähnliches verkaufen, allerdings ist dies im Anbetracht der religiösen Bedeutung respektlos und anstößig. Es handelt sich hierbei um religiöse Gegenstände und nicht um Deko Artikel, sodass ihr von einem Kauf absehen solltet - zumal diese Artikel am Flughafen gerne auch mal beschlagnahmt werden. Dass man zudem keinerlei Wildtier-Zeugs kaufen sollte ist glaub ich ebenfalls nachvollziehbar.


- Tierschutzwidrige Cafes und Aktionen unterstützen
Ich gebe zu, dass ich am Anfang erst von dem Angebot beeindruckt war, das es diesbezüglich vor allem in Bangkok gibt. Dennoch wird beim zweiten Blick deutlich, dass es nicht richtig sein kann, neben gefangenen Waschbären, kleinen Affen oder ähnlichen Wildtieren einen Kaffee zu trinken. Genauso gibt es leider auch noch Aktionen, bei denen man einen Tiger streicheln kann und sich neben ihm fotografieren lassen kann, was absolut nicht in Ordnung ist. Dennoch gibt es viele Touristen, die nichtsahnend sowas unterstützen - gleiches gilt auch für Elefanten-Reiten oder irgendwelche Tier-Shows. Die Tiere wurden ihrem eigentlichen Lebensraum entzogen, werden oft mit Medikamenten künstlich ruhig gehalten und leiden still vor sich hin - oft droht ihnen auch Gewalt. Man kann bei den gesamten Tier-Cafes nicht hinter die Kulissen sehen und sollte sich durch die fehlenden Tierschutzgesetze in Thailand besser zweimal fragen, ob ein solcher Besuch wirklich nötig und richtig ist.


Kanntet ihr einige der Tipps oder habt ihr vielleicht noch weitere? Ich finde es ja immer sehr interessant zu sehen, wie sehr sich Kulturen unterscheiden können :)

Die Bilder sind übrigens bei meinem Besuch des Wat Pho entstanden. Er liegt in der historischen Altstadt von Bangkok und ist gar nicht weit vom berühmten Königspalast entfernt. Hauptattraktion ist die 46 Meter lange und vergoldete Buddha Statue, die ihr auf den letzten Bildern erkennen könnt.


Lara

8 Kommentare:

  1. Das sind wirklich wertvolle Tipps, danke dir! Ich hoffe sehr, dass ich sie eines Tages (hoffentlich in näherer Zukunft) mal brauchen werde - denn Thailand steht definitiv auf meiner Travel-Bucket-List. :)

    Viele liebe Grüße,
    Krissi von the marquise diamond
    https://www.themarquisediamond.de/

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  2. wirklich ein sehr interessanter Post! :)
    und echt schöne Bilder! :)

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  3. Die Tipps waren wirklich hilfreich, auch wenn ih in nächster Zeit vermutlich nicht nach Thailand reisen werde, aber ich werde sie mir trotzdem vormerken. :)Danke!

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  4. Ein echt spannender und hilfreicher Post. viele Dinge wusste ich noch gar nicht, obwohl ich selbst schon in thailand war. Die Bilder sind auch echt toll

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