MY EYE SURGERY - WIE IST ES, SICH DIE AUGEN LASERN ZU LASSEN?

Mittwoch, 22. September 2021

  Die letzten Tage waren bei mir sehr ruhig, denn vor knapp 2 Wochen hatte ich meine allererste Operation - und das auch noch am Auge. Natürlich war ich da aufgeregt und irgendwie auch ängstlich; nichtsdestotrotz wollte ich mir eigentlich schon immer die Augen lasern lassen. Seit 2016 habe ich eine Sehschwäche und muss seitdem eigentlich immer eine Brille tragen, mit der ich mich aber nie wohlgefühlt habe. Mit Kontaktlinsen hatte ich auch so meine Probleme und lief daher die meiste Zeit ohne Sehhilfe rum und konnte dementsprechend die meiste Zeit kaum etwas in der Ferne sehen. Also musste eine Lösung her! Alle Informationen zu dem kleinen Eingriff und wie es war, erfahrt ihr in dem heutigen Beitrag.


Vor der Operation
Ich muss sagen, dass mir das Thema Gesundheit sehr wichtig ist - es ist ein Aspekt, bei dem man meines Erachtens nicht sparen sollte. Ich wollte den besten Arzt und die beste Praxis haben, um mich sicher zu fühlen. Es gibt sicherlich Leute, die für Operationen ins Ausland fahren, weil es dort oft günstiger, ja fast schon richtig billig ist. Hierbei sollte man aber beachten, dass es eben nicht mit der Operation allein getan ist, denn ich hatte beispielsweise vorher ein Beratungsgespräch sowie intensive Voruntersuchungen, sodass am Auge nichts falsch korrigiert wird. Dazu kommen mehrere Nachuntersuchungen, wodurch für mich immer klar war, dass ich es niemals im Ausland machen würde - mal ganz abgesehen, von der sprachlichen Barriere.


Ich habe mich für die Augenklinik Südblick in Augsburg entschieden, da sie die besten Bewertungen hatte und ich dort einfach ein gutes Gefühl hatte. Beim ersten Beratungsgespräch wird man zu den Methoden informiert, beispielsweise ob man überhaupt für das Lasern geeignet ist oder sich das Einsetzen einer künstlichen Linse nicht eher anbietet. Für mich eignete sich das Lasern, was so oder so meine Präferenz war und so bekam ich recht schnell einen Termin für die Voruntersuchung. Dieser war direkt im nächsten Monat und 2 Tage vor der Op. Die Sehstärke bzw. -schwäche wurde erneut überprüft und es gab etliche Messungen. Das Ganze hat ungefähr 2 Stunden gedauert. Bei all dem hat sich herausgestellt, dass sich meine Sehstärke verschlechtert hat, von -1,5 (Stand 2016) auf -3,0. Daran merkt man, dass man sich schnell an das schlechte Sehen gewöhnt und daher kann ich jedem an dieser Stelle nur empfehlen, bei einer vorhandenen Sehschwäche diese regelmäßig zu überprüfen. Diese Veränderung war aber noch im Rahmen, tatsächlich war sie sogar sehr gering im Vergleich, sodass einer Operation nichts mehr im Wege stand. Ein paar Tage vorher musste ich dann regelmäßig Augentropfen nutzen.


Die Operation selbst
Meine Mutter fuhr einen Tag vorher zu mir nach Augsburg um mich zu unterstützen, da man sich an dem Tag der Op zur Klinik bringen und abholen lassen soll. Ich war aufgeregt, aber nicht panisch. Im Op-Zentrum angekommen, bekam ich die typische Op-Kleidung, nämlich diese blauen Kittel und Hauben, die ihr bestimmt schon mal irgendwo gesehen habt. Ich hab mich auf eine Liege gelegt, bekam eine Beruhigungstablette und wartete, bis meine Ärztin, die ich zuvor schon kennengelernt hatte, kam. 
Ich muss sagen, die meiste Angst hatte ich vor den Klemmen, die dafür sorgen, dass man währenddessen nicht blinzeln kann. Auch habe ich auf YouTube und im Internet nach Videos und Bildern geschaut, die den Verlauf der Op nochmal genauer zeigen. Allerdings sah das meiner Meinung nach nicht besonders schön aus und der Gedanke, dass mir dasselbe bald passiert, machte mich irgendwie ängstlich. 


Das Entscheidende ist nämlich, dass man bei dieser Op nicht einfach durch eine Narkose "einschläft", sondern man bei vollem Bewusstsein ist und sogar ein bisschen "mitarbeiten" muss. Nun ja, da lag ich also, hatte bereits schon etliche Augentropfen bekommen, die das Auge betäuben und wartete. 
Als es losging, musste ich das Auge offenhalten und mir wurde irgendwie etwas durchsichtiges auf das Auge geklebt. Gestartet wurde mit dem rechten Auge, das linke Auge konnte ich so lange geschlossen halten. Dieser "Sticker", der nun auf meinem Auge war, wurde abgemacht, sodass mein Gesicht unter einem Op-Tuch war und man nur noch das Auge sah. Die Klemmen, vor denen ich so Angst hatte, wurden gesetzt und ich kann sagen, dass ich davon gar nichts gespürt habe. Es war noch nicht mal anstrengend, in der Zeit nicht blinzeln zu können.


Als nächstes wurde der Laser aufs Auge gesetzt: das Einzige, was unangenehm sein kann. Dabei muss man die ganze Zeit in ein grünes Licht bewusst schauen, während es immer dunkler wird und man nichts mehr wirklich sieht. Es fühlte sich für mich so an, als würde eine große Hand auf meinem Augenbereich liegen und drücken. Dies dauerte 20 Sekunden, dann wurde gelasert. Hierbei wird es wieder heller, wobei ich ab da an nichts mehr wirklich sehen konnte. Ich sah nur lauter Lichter, von denen ich weiterhin in ein bestimmtes schauen musste. Das klingt recht einfach, allerdings wird das Auge oft "durchgespült", sodass man - wie als wäre man unter Wasser - nicht wirklich viel erkennt und dennoch mal nach oben oder unten gezielt schauen muss. Den Laser konnte man hören, gefühlt hab ich aber nichts. Ich hatte also tatsächlich keine Schmerzen in dem Sinne. Das Schlimmste ist einfach der Gedanke, dass lauter Leute um einen sind, man niemanden wirklich erkennt und die Vorstellung, dass gerade das Auge operiert wird. Bei Zahnärzten oder so kann man die Augen schließlich zu machen und an etwas anderes denken, das geht hier nicht und hat es für mich etwas erschwert.



Danach kamen wieder viele Flüssigkeiten und ich sah wie an meinem Auge mit der Pinzette gearbeitet wurde, allerdings sehr verschwommen und gemerkt habe ich davon nichts. Dann war das Eigentliche beendet und am anderen Auge wiederholt. Insgesamt hat die Op mit Vorbereitung und kurzer Nachbesprechung ca. 20-30 Minuten gedauert. Ich muss allerdings ehrlicherweise sagen, dass ich am linken Auge die Augenklemme gespürt hab, da die Betäubung nachgelassen hat. Da wurde ich dann etwas panisch, aber ich habe direkt Betäubungstropfen bekommen und dann war alles gut. 




Als ich von der Liege aufstand, hat mir jemand geholfen, ins nächste Behandlungszimmer zu gehen. Man sieht alles nach wie vor, aber sehr trüb, milchig und leicht verschwommen. Daraufhin wurden meine Augen von der Ärztin kontrolliert und ich bekam neue Informationen zur Nachuntersuchung. Denn direkt nach der Op, einen Tag nach der Op, eine Woche danach, 4-6 Wochen danach und nach ungefähr einem Jahr folgen Nachuntersuchungen. Mittlerweile muss ich immer noch Augentropfen nehmen, die ich in den kommenden Woche langsam absetzen muss.

Nach der Operation
Als ich die Klinik verließ - denn Begleitpersonen durften nicht mit, sodass meine Mutter draußen wartete - trug ich direkt eine Sonnenbrille. Alles hat mich ein bisschen geblendet und es fiel mir schwer, die Augen aufzulassen. Die Augen fühlten sich müde an, weshalb ich mich den restlichen Tag nur noch ausruhte, Tropfen nahm und die Augen geschlossen ließ. Am Abend merkte ich dann langsam, wie ich plötzlich die ersten Dinge ganz klar sehen konnte - das war total ungewohnt für mich. In der ersten Nacht musste ich dann noch einen Augenschutz tragen, da die Augen manchmal jucken, es aber verboten ist, diese zu reiben, da sich dann Infektionen bilden können, die gefährlich werden können. Im Grunde ist es wie eine offene Wunde: Es durfte die erste Woche lang kein Wasser an den Augenbereich gelangen, Sport und Make-up waren verboten und da meine Augen eh noch etwas empfindlich waren, trug ich mehrere Tage fast durchgehend eine Sonnenbrille.


Weiteres
Der interessanteste Aspekt sind sicherlich die Kosten für einen solchen Eingriff. Obwohl die Operation nicht lange geht, ist sie schon recht teuer. Der Einsatz von der Femto Lasik Laser Methode hat 3,900€ gekostet. Dazu kommen noch Kosten für mehrere Augentropfen im Wert von 60€ sowie eine eventuelle Nachbehandlung im Wert von 50€. Alles weitere wie Beratungsgespräch, alle Untersuchungen und sogar eine mögliche Nachkorrektur - falls sich die Augen innerhalb eines Jahres verschlechtern - sind in dem Preis mit inbegriffen. Es gibt dabei auch unterstützende Maßnahmen zur Finanzierung, da die Krankenkassen den Eingriff nicht bezahlen. Übrigens: Für Personen, die für das Lasern nicht geeignet sind, kann es durch das Einsetzen der künstlichen Linsen noch teurer werden. Hier spricht man von Preisen von ca. 5000-6000 €.
Viel Geld für einen kleinen Eingriff - allerdings ist es mir das absolut wert. Es ist ein komplett neues Lebensgefühl. Erst vor ein paar Tagen habe ich das erste Mal so richtig den Mond und die Sterne gesehen - es ist unglaublich, wie viel einem mit einer Sehschwäche verwehrt bleibt. Dazu kommt, dass ich in diesem Jahr keine großen Reisen unternehmen werde und ich glaube, dass sich diese Investition auf Langzeit rentieren wird.


Meine neue Sehkraft weiß ich sehr zu schätzen, denn leider weiß man meist erst wie toll es ist, alles sehen zu können, wenn es einem schon mal verwehrt wurde.


Habt ihr eine Sehschwäche?


Lara

5 Kommentare:

  1. Ein sehr guter und informativer Beitrag, sobald es um das Auge geht, ist man viel ängstlicher, denke ich. Daher wird der Beitrag vielen die Angst nehmen. Ich habe auch schon relativ viele Leute in meinem Umfeld gehabt, die ihre Augen haben lasern lassen. Eine Brille kann auf Dauer echt eine Belastung werden.

    Liebe Grüße, Berna von coffee&flowers

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  2. Ein sehr interessanter Post - vielen Dank für die Schilderung deiner Erfahrungen ♥ ich selbst bin durch meinen Freund auf das Thema aufmerksam geworden, da er auch mit dem Gedanken spielt, sich die Augen lasern zu lassen. Genau wie du bin ich der Meinung, dass man bei einem solchen Eingriff nicht sparen sollte und ihn auch nur durchführen lassen sollte wenn man absolutes Vertrauen zu den behandelnten Ärzten hat.

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    1. Das sehe ich auch so, da man sich meiner Meinung nach immer sicher fühlen sollte. Vielen Dank xx

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  3. Da hast du definitiv Recht! Dieser Aspekt hat mich auch am meisten gestört, weil man eben alles direkt mitbekommt :) Danke!

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